Seit 14 Jahren stellt Gallup in deutschen Unternehmen die Gretchenfrage: Wie steht es in Deutschland um das Engagement der Mitarbeiter und Führungskräfte? Mit leichten Schwankung kommt diese repräsentative Befragung immer wieder zu einem Ergebnis, das aufhorchen lässt.
- 16 % der Arbeitnehmer sind engagiert
- 68 % der Arbeitnehmer sind nicht engagiert bzw. machen Dienst nach Vorschrift
- 16 % haben bereits innerlich gekündigt
Dabei sind engagierte Mitarbeiter das wichtigste Kapital eines jeden Unternehmens. Sie sorgen schließlich für Kundenzufriedenheit, Qualität und Umsatz.
Dabei gibt es Dinge, die sich über die Jahre zum Positiven entwickelt haben, z.B. die Lebenszufriedenheit, die wirtschaftliche Grundstimmung und das Vertrauen in eine positive Zukunft des Arbeitgebers, aber eben nicht das Engagement, die emotionale Bindung an das Unternehmen, die Motivation.
Die zentralen Ursachen für das stagnierende Engagement sind folgende:
- Mangelnde Führungsqualität
- Fehlende Objektivität in der Leistungsbeurteilung
- Fehlende regelmäßige und effektiv gestaltete Mitarbeiter- und Entwicklungsgespräche
Was sollten Unternehmen nun konkret tun, um die Zahl der engagierten Mitarbeiter in ihrem Unternehmen zu erhöhen? Der Bericht zum Deutschen Engagement Index spricht einige Empfehlungen aus. Wen wundert‘s, dass sich dabei alles um Führung dreht?
- Die Führungsspanne überschaubar halten
- Führungsqualität systematisch erfassen
- Führungskräfte dabei unterstützen ihr Führungsverhalten zu reflektieren
- Führungskräfte für die Qualität ihrer Führung verantwortlich machen
- Regelmäßig Mitarbeitergespräche führen und dabei das persönliche Entwicklungspotential, die Leistung und die persönlichen Bedürfnisse der Mitarbeiter in den Mittelpunkt stellen
Die Krisen einiger namhaften deutschen Unternehmen und Verbände hatten alle im Kern mit problematischer Unternehmens- und Führungskultur zu tun. Ob dies das Land wachrütteln wird?
Quelle: Gallup, Engagement Index, Deutschland, 2015