Strategische und nachhaltige Personalarbeit im Mittelstand

Herr Gisdakis ist einer der Partner von Breitenstein Consulting.

Herr Gisdakis: Warum ist Strategische Personalarbeit gerade im Mittelstand so wichtig?

Der Mittelstand ist vom Fachkräftemangel besonders betroffen. Konzerne gehen seit Corona immer mehr in die Regionen und machen Lokalen die knappen Arbeitskräfte streitig.

Warum spielt strategische Personalplanung dabei eine Schlüsselrolle?

Um Vorlauf zu gewinnen. Je genauer Sie Ihren  Fachkräftebedarf der Zukunft kennen – ich spreche von 3-7 Jahren – desto besser können Sie Personalinstrumente darauf ausrichten.

Wie geht das?

Es gibt Methoden um Faktoren wie Geschäftsstrategie, Innovationen aber auch Personaldaten wie etwa Fluktuation oder meine Alterspyramide zusammenzubringen und Szenarien zu erstellen. Quantitativ und qualitativ. Dann weiß man genau in welchen Jobs in Zukunft Menschen oder Kompetenzen fehlen werden. Man kann das auch ohne teure IT-Tools machen. Das machen wir mit ein paar Workshops mit HR und den Geschäftsverantwortlichen gemeinsam.

Warum ist das für Arbeitgeberattraktivität so wichtig?

Echte Schönheit kommt von Innen. Ein schickes Employer Branding hilft nicht, wenn dann der Job nicht hält, was er verspricht. Wenn man seine zukünftigen Zielgruppen genau kennt, dann kann man sehr genau die Personalarbeit darauf ausrichten. Employer Branding, Personalentwicklung, Talentprogramme – aber auch Beschäftigungsbedingungen, Führung und Kultur. Diese Instrumente haben dann ein gemeinsames Ziel: die richtigen Menschen finden und sie langfristig binden.

Was verstehen Sie unter nachhaltiger Personalarbeit?

Konzerne machen das schon lange sehr systematisch Personalplanung und richten ihre Personalarbeit so erfolgreich langfristig aus.
Viele Mittelständler tuen das noch nicht. Es gibt aber zunehmend Menschen, die explizit mittelständische Unternehmen zwischen 250 und 3500 Mitarbeitern suchen. Weil sie zwar Sicherheit und Internationalität, aber gleichzeitig ein familiäres Umfeld suchen. Weil sie schnell ganzheitlich Verantwortung wollen oder weil sie nicht in Ballungsräumen leben arbeiten wollen. Konzerne sind ihnen oft zu abstrakt und unpersönlich – trotzdem sind sie in Bezug auf Beschäftigungsbedingungen und Kultur anspruchsvoll.
Diese Menschen muss man genau verstehen, sie ans Unternehmen heranführen und ihnen genau das richtige Umfeld bieten. Da muss Organisation und Führungskultur genauso maßgeschneidert passen, wie das flexible Einkommenssystem oder der Arbeitsplatz. Das braucht ein paar Jahre Zeit bis man so etwas entwickelt. Das verstehen wir unter nachhaltiger strategischer Personalarbeit. Mittelständler sind genau an dieser Stelle flexibler als Konzerne – das ist ihr strategischer Vorteil im Kampf um die richtigen Fachkräfte!

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